Tradition heißt nicht, Asche aufzubewahren, sondern die Flamme am Brennen zu halten.
Tradition heißt nicht, Asche aufzubewahren, sondern die Flamme am Brennen zu halten.

Die Schützenkompanie Urtijei/St. Ulrich

Schützenkompanie St. Ulrich
Schützenkompanie St. Ulrich

Geschichtlich gibt es nicht viele Unterlagen über die Kompanie im 18. und 19. Jahrhundert. Etwa 1840 war der Gemeindevorsteher Josef Sotriffer Hauptmann der St. Ulricher Schützen. Nach der Auflösung der Schützenkompanie St. Ulrich-Gröden/Urtijei während des faschistischen Regimes im Jahre 1923 wurde die Tracht, um sie vor den Faschisten zu retten, leihweise Jahr für Jahr der Musikkapelle überlassen, die sie heute noch trägt. Die alte Kompaniefahne aus dem Jahre 1907 konnte ebenfalls gerettet werden und befindet sich heute nach einer gründlichen Restaurierung im Dorfmuseum von St. Ulrich. Der 1907 im Annatal großzügig gebaute Schießstand wurde 1922 an die Gemeinde St. Ulrich verkauft.

Am 8. Juli 1976 wurde die Schützenkompanie St. Ulrich im Gasthof Engl wiedergegründet. Anwesend waren außer zahlreichen Behördenvertretern 92 interessierte Bürger von St. Ulrich. Zum Hauptmann wurde Otto Rifesser gewählt.
Das offizielle Gründungsfest mit Weihe der neuen Kompaniefahne fand am 15. Mai 1977 mit Beteiligung der gesamten Dorfbevölkerung und zahlreichen Abordnungen aus nah und fern im Eisstadion von St. Ulrich statt.

In der 30-jährigen Geschichte seit der Wiedergründung wurden zahlreiche Initiativen und Arbeiten durchgeführt:
unter anderem die Restaurierung der gesamten St. Antoniuskirche in den Jahren 1986/87, Mithilfe bei der Neugestaltung des St. Ulricher Ortsfriedhofes, die Restaurierung der kleinen Kapelle an der St. Jakober Kirche, die Restaurierung der Kapelle für die gefallenen Soldaten neben der Pfarrkirche, die Neuerrichtung eines Wegkreuzes auf Pedroc und nicht zuletzt die Restaurierung und teilweise Neuerrichtung des historischen Fronleichnamsaltars. Viele Kompaniemitglieder haben in den Jahren 2005 und 2006 mit großem Fleiß an diesem alten Meisterwerk gearbeitet, das schließlich der Pfarrgemeinde übergeben werden konnte und jedes Jahr zu Fronleichnam von den Schützen aufgestellt wird.

Auch im sozialen und im gesellschaftlichen Bereich sowie im Sport wurden zahlreiche Initiativen ergriffen und Feste abgehalten bzw. mit anderen Organisationen mitgestaltet. Dazu zählen Ausflüge mit den Senioren, die Mitgestaltung der Familienwochen, Vereinsbälle sowie die Organisation von Skirennen auf Tal-, Bezirks- und Landesebene.

Die Schützenkompanie St. Ulrich hat seit der Wiedergründung stets versucht, das Tirolertum, die Geschichte unserer Heimat und die Traditionen des Grödnertals neu zu beleben und für die nächsten Generationen zu erhalten und weiterzugeben.

Hauptmann Karl Marmsoler