Tradition heißt nicht, Asche aufzubewahren, sondern die Flamme am Brennen zu halten.
Tradition heißt nicht, Asche aufzubewahren, sondern die Flamme am Brennen zu halten.

Die Schützenkompanie Bozen

Schützenkompanie Bozen
Schützenkompanie Bozen

Die Schützenkompanie wurde erstmals im 14.Jahrhundert urkundlich erwähnt. Zur Verteidigung der Heimat Tirol, sowie bei weltlichen und kirchlichen Ereignissen trat die Kompanie öfters in Erscheinung.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Tätigkeiten der Schützen durch die faschistischen Machthaber im südlichen Teil Tirols verboten. Alle Inventare, die Trachten und das Archiv gingen verloren. Nur die Bataillonsfahne wurde auf Umwege 1959 in Braunau feierlich wieder der Schützenkompanie Bozen übergeben.

Schützenkompanie BozenAm 30. Jänner 1959 brachte Norbert Mumelter (Mitglied der Bundesleitung) eine Liste von 41 „In Frage kommenden Männer für die Bozner Schützenkompanie“ an August Pardatscher (Bundesgeschäftsführer) ins Landhaus.
Der Südtiroler Schützenbund verschickte am 2. Februar eine Einladung an die Bevölkerung um eine Schützenkompanie in Bozen zu gründen.
Am Mittwoch, den 4. Februar 1959, wurde im Petersaal in der Dr. Streitergasse unter dem Vorsitz von Dr. Roland Riz  die Schützenkompanie Bozen gegründet.
Franz Thaler war der erste offiziell gewählte Hauptmann der Kompanie. Man exerzierte am Anfang zweimal die Woche in der Turnhalle der Franziskaner, um mit 25 Mann bei der Fronleichnam – Prozession dabei zu sein. An dieser Stelle möchte ich den Kameraden Hermann Messner, Hermann Schrott, Karl Stockner und Walther Wieser danken für die 50 Jahre Mitgliedschaft in unserer Kompanie. Anlässlich der 150 Jahrfeier für die Helden von Anno 1809, rückte die Kompanie im Gründungsjahr sehr oft aus und war auch beim großen Festzug im September 1959 in Innsbruck mit 60 Mann und 4 Marketenderinnen dabei. Leider wurde im Jahre 1961 die Tätigkeit des Südtiroler Schützenbundes nach den Sprengstoffanschlägen am Herz-Jesu-Sonntag von den italienischen Behörden verboten und so musste auch die Schützenkompanie Bozen ihre Tätigkeit einstellen.

Erst 1968 konnte diese Tätigkeit wieder aufgenommen werden. Die Kompanie erreichte damals eine Stärke von 40 Mann, welche Peter Riegler zum Hauptmann bestellte. Diese Jahre nachher galten vor allem dem Wiederaufbau der Kompanie.
Mit der Wiederwahl von Franz Thaler zum Hauptmann im Jahre 1972 wurde der Wiederaufbau der Kompanie weiter fortgesetzt. Es folgte 1973 die Suspendierung der Kompanie vom Südtiroler Schützenbund, weil die Komandantschaft der Schützenkompanie Bozen, angeblich zu Unrecht, die Dienstgrade in Form von Sternen trug. Im Jahre 1976 wurde die Suspendierung durch die Freistellung des Tragens der Dienstgrade aufgehoben. Die Kompanie erreichte im Jänner 1976 eine Stärke von 55 Mann, 5 Marketenderinnen und 9 Jungschützen.
Bei weltlichen und kirchlichen Feiern, sowie anderen Veranstaltungen, ist die Schützenkompanie Bozen meistens vertreten und somit ein fester Bestandteil des Tiroler Schützenwesens.

Schützenkompanie BozenAm 25. März 1976 trat Franz Thaler als Hauptmann der Kompanie zurück.
Aus den erfolgten Neuwahlen im April 1976 wurde Sepp Gruber als neuer Hauptmann gewählt. Inzwischen ist bis März 1977 die Kompanie auf 73 Mann, 5 Marketenderinnen und 11 Jungschützen angewachsen.
Am 29. Mai 1977 wurde die neue Kompaniefahne, gestiftet von der Fahnenpatin Martha Ebner,  bei einem großen Fest in Bozen geweiht und wird nun mit der Bataillonsfahne und der Peter-Mayr-Fahne unserer Kompanie vorangetragen.
Räumlichkeiten, die als Magazin für unser Inventar dienen, wurden, mit besonderen Einsatz von Ehrenltn. und langjährigen O. Ltn. Oskar Trenner sowie von Ehrenltn. Karl Stockner, angekauft und eingerichtet.
Die Kompanie wurde nach alten historischen Unterlagen im Jahre 1988 neu eingekleidet. Ein besonderer Dank gilt unserem Ehrenmitglied Helmuth Rizzolli, der uns dabei mit historischer Fachkompetenz beraten hat.
Es wurden am Hörtenberg 2 Bildstöcke restauriert und ein Schützensteig angelegt. Mehrere Wegkreuze, darunter das am Soldatenfriedhof, wurden wiedererrichtet und bei vielen Bauernhöfen und anderen geeigneten Orten wurden Fahnenstangen zum hissen der Tiroler Fahnen aufgestellt.
Es wurden in diesen 50 Jahren in verschiedenen Orten Schützenfeste abgehalten, angefangen beim Gasthof Seeberger, im Rösslergarten in Rentsch, auf der Haselburg, auf den Talferwiesen bis hin zum Stadtfest am Waltherplatz.
Seit dem Jahr 2002 besitzt die Kompanie 20 Gewehre um bei kirchlichen und weltlichen Anlassen eine Ehrensalve nach Tiroler Brauch abzufeuern.
Im Jahr 2011 hat Sepp Gruber, nach 32 Jahren Hauptmannschaft, das Amt in die Hände seines Nachfolgers gegeben. Aufgrund seiner so langer Zeit umsichtiger Führung hat ihn die Kompanie zum verdienten Ehrenhauptmann ernannt.
Als eine der wichtigsten Zielsetzungen der Schützenkompanie Bozen ist die Wiederherstellung des von den Bomben des letzten Weltkrieges zerstörten Peter-Mayr-Denkmals. Ein Freiheitskämpfer, der sein Leben nicht mit einer Lüge erkaufen wollte und dafür den höchsten Preis  zu bezahlen hatte. Die Schützenkompanie Bozen bittet alle Tiroler und Bozner, sich bei der Spenden- und Bausteinaktion  zu beteiligen. Dem Hauptmann wurde dieser ehrenvolle Auftrag im vorigen Jahr übertragen und er wird mit vollem Einsatz unser aller Gedankengut weitertragen.
Der Hauptmann wird sich sehr der Jugend widmen, sie ist unsere Zukunft.
Der heutige Stand der Kompanie: 47 Schützen, 7 Marketenderinnen, 4 Jungschützen und 27 unterstützende Mitglieder.
Ziel der Kompanie ist die Pflege der Kameradschaft, die Identität der deutschen und ladinischen Bevölkerung zu stärken und den drohenden Gefahren für Volk und Sprache entgegen zu wirken. Besonders am Herzen liegen den Bozner Schützen die Pflege der deutschen Sprache, der Kulturgüter, des Brauchtums und der Tradition.

Homepage der Schützenkompanie Bozen: www.skbozen.com