Tag 2 der Gedenkfeierlichkeiten zum Gedenken an den 50. Todestag von Sepp Kerschbaumer. In Frangart wurde heute in Beisein des Eppaner Bürgermeisters Wilfried Trettl, der Landesrätin Martha Stocker, der LAbg.ten. Sigmar Stocker und Myriam Atz Tammerle,des Bozner Bezirksmajors Lorenz Puff, des Ehrenobmannes des Süd – Tiroler Heimatbundes und Frewiheitskämpfers Sepp Mitterhofer und des Obmannes des Heimatbundes, Roland Lang, beim Gasthof Schenk eine Gedenktafel zu Ehren Sepp Kerschbaumers enthüllt. Der Hauptmann der Schützenkompanie Sepp Kerschbaumer Eppan, Reinhard Gaiser, würdigte den Namensgeber seiner Kompanie als einen der wichtigsten Kämpfer für Südtirols Freiheit. Anschließend sprach Roland Lang, der Obmann des Südtiroler Heimatbundes, über dieses historische Gasthaus, das in den politisch heißen 60er Jahren Treffpunkt der Freiheitskämpfer des Befreiungsausschusses Südtirol (BAS) war und wo auch Vorbereitungen für die „Feuernacht“ 1961 getroffen wurden. Später war es wieder das Gasthaus Schenk, in dem auch die Gründung des Südtiroler Heimatbundes vorbereitet wurde. Der Ortsvorsteher von Frangart, Günther Roner, ging in seinen aussagekräftigen Grußworten auf das politische Vermächtnis Kerschbaumers ein. Anschließend erfolgte die feierliche Enthüllung der Gedenktafel am Gasthof Schenk. Die Bildungsreferentin des Südtiroler Schützenbundes, Margareth Lun zeichnete in ihrer Rede das Leben Sepp Kerschbaumers nach. Die Gedenkrede hielt die Historikerin und Kulturreferentin des Südtiroler Schützenbundes Margareth Lun, die Kerschbaumer als den „pazifistischsten aller Freiheitskämpfer“ bezeichnete. Er sei ein Mann gewesen, „der stets streng unterschied zwischen ’den Italienern‘ auf der einen Seite, mit denen er im Alltag zu tun hatte, denen er zinslos Kredite gewährte und denen er half, wenn sie in Schwierigkeiten waren, und dem italienischen Staat auf der anderen Seite, der eine Politik ausübte, die für die Südtiroler nicht akzeptierbar war“. „Sepp Kerschbaumer war ein Freiheitskämpfer, dem letztendlich selbst Richter und italienische Medien Respekt zollten – kein kühler Analytiker, eher ein Märtyrertyp, ein tief religiöser Mann, ein Idealist mit franziskanischer Lebensführung und strengen moralischen Grundsätzen“, erklärte Lun. Sein Leben lang habe er beispielhafte Zivilcourage gezeigt, Mut, das zu sagen, was ihm unter den Nägeln brannte, und zu seinem Wort bis zum Schluss zu stehen. „Sepp Kerschbaumer getraute sich, zu provozieren, um Diskussionen in Gang zu setzen oder um Themen immer wieder aufs politische Tapet zu bringen, die nicht oder nur unzulänglich gelöst waren. Er traute sich, den Finger in die Wunde zu legen, auch wenn es zu seinem persönlichen Nachteil gereichte“, so das Resümee der Eppaner Historikerin.
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